Verpflegung


Wir hatten im Bus für die gesamten drei Wochen genügend Verpflegung dabei. Da wir immer nur kleinere Touren (maximal fünf Tage) unternehmen wollten, mussten wir nur in der Lage sein, Verpflegung für sieben Tage in den Booten unterzubringen.

Wir hatten nur einen Gaskocher dabei. Damit sind wir natürlich ein großes Risiko eingegangen, dass wir ohne Kocher dastehen, falls hier etwas schief geht. Aber ich hatte ein entsprechendes Reparaturset mit, so dass wir die gröbsten Rückschläge hätten ausbügeln können. Da ich hier etwas paranoid bin, hatte ich fünf Feuerzeuge dabei. Die Erfahrung hat aber gelehrt, dass es klug ist, sie nicht alle im selben Schott zu verstauen — besser noch, wenn auch im anderen Boot noch ein Feuerzeug ist.

Unser Gasverbrauch war so, dass wir mit einer 450g-Kartusche etwa sechs Tage ausgekommen sind. Wir haben verhältnismäßig aufwendig gekocht, indem wir Gerichte aus teilweise frischen Zutaten komponiert haben. Wenn man hier optimieren muss, ist da noch deutlich Spielraum. Allerdings wird viel Gas für das Erhitzen von Wasser für Getränke wie Kaffee, Tee oder in meinem Fall vor allem Kakao benötigt. Hier lässt sich schwerer einsparen.

Die Basis für das Frühstück bildeten Müsli und Porridge. Wir haben etwa 100g pro Nase und Tag gerechnet. Es wurde mit heißem Wasser und Milchpulver angesetzt — im Falle des Porridge auch mit Marmelade, Honig oder was uns sonst in die Finger kam, um dem Gebinde Geschmack einzuhauchen. Man sollte auf jeden Fall vorher testen, ob man sich auf Porridge einlassen kann!

Als Ergänzung hierzu war Brot gedacht. Für die ersten Tage hatten wir zwei frische Brote vom Bäcker dabei, für die Tage danach lange haltbares Scheibenbrot in Plastikfolie. Das hat sich erstaunlich gut gehalten, sowohl, was die Verderblichkeit angeht als auch die Konsistenz. Allerdings hatten wir fünf Doppelstullen pro Tag und Nase gerechnet. Das war vollkommen übertrieben, wir wären gut mit der Hälfte dieser Menge hingekommen.

Als Belag für die Brote hatten wir Käse, Dauerwurst, Marmelade und Honig dabei. Käse war mit zweimal 400g zu wenig, davon haben wir später etwas nachgekauft.

Tagsüber haben wir lediglich in einer Pause ein morgens zubereitetes Brot gegessen — und jeder ein obligates Snikkers. Solange wir noch etwas hatten, haben wir zwischendurch auch Nüsse, Studentenfutter, getrocknete Datteln oder Aprikosen eingeworfen.

"Abends" haben wir dann immer gekocht. Wenn wir auf Camping-Plätzen waren, kamen auch mal Fertiggerichte aus dem Supermarkt zum Einsatz, auf Tour wurde immer irgendetwas komponiert. Als Grundlage standen Nudeln, Reis und Bulgur zur Verfügung. Bei den Nudeln und dem Reis hatten wir darauf geachtet, dass die benötigte Kochzeit möglichst kurz ist. Bulgur ist diesbezüglich sehr resourcenschonend, da er nur quellen muss. Bei den Elementen für unsere Kompositionen haben wir keinen Plan im Vorhinein aufgestellt, sondern nur auf eine grundsätzliche Verwendbarkeit geachtet: Speck, Wurzeln, Zwiebeln, Würste, Tomatenmark, Kokosmilch, Öl, Butter etc.

Unsere Angelergebnisse waren durchaus überschaubar — aber wir haben sie auch nicht systematisch eingeplant. Trotzdem gab es zweimal auch leckeren Fisch. Für Leute, die sich hier mehr zutrauen (und eine mehr als zwanzig Meter lange Leine dabei haben) ist Angeln aber eine verlässliche Quelle für Verpflegung.

Ich habe darauf geachtet, soviel wie möglich zu essen. Trotzdem habe ich während der drei Wochen drei Kilo abgenommen — Jörg vier.

Für unseren Wasservorrat hatten wir jeweils etwa acht bis zehn Liter an Bord. Das reicht etwa für vier Tage, und wir haben nur einmal unterwegs Wasser aus einem Fluss nachgefasst. Grundsätzlich sollte man das Wasser hier nicht ohne es abzukochen trinken. Auch wenn praktisch keine Landwirtschaft betrieben wird, gibt es halt Tiere hier und damit grundsätzlich das Risiko für unschöne Nebenwirkungen. Wir haben es trotzdem getrunken. Um etwas Pep ins Wasser zu bekommen, haben wir Mineraltabletten mit Geschmack benutzt.

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