Sieben auf einen Streich! |
Die Lofoten werden nicht selten als Tier- insbesondere Vogelparadies bezeichnet. Das mit den Vögeln gilt wohl vorwiegend für die Inseln um Röst. Das Gebiet, in dem wir unterwegs waren, hatte zwar einiges an durchaus seltenen Spezies zu bieten, aber es gibt keine berauschende Fülle von Vögeln oder anderen Tieren — Insekten mal ausgenommen!
An vorwiegend schwimmend auftretendem Gefieder sind wir Kormoran, Graugans, Mittelsäger, Eiderente und Gryllteiste begegnet. Mittelsäger in großer Zahl und häufig mit Jungen. Gryllteisten gibt es überall, und sie sind meist in Pärchen unterwegs. An der Westküste von Moskenesöya, die insgesamt eher sparsam bevögelt ist, sind es — neben ein paar Kormoranen — die einzigen Vögel auf der Wasseroberfläche. Hier sind auch manchmal größere Gruppen von ihnen anzutreffen.
Auf unser ersten Tour haben wir in der Nähe von Laukvika zwei Eistaucher gesichtet. Südlich von Reine haben wir den einzigen Papageientaucher auf unserer Tour gesehen!
Am Spülsaum piepen immer wieder Austernfischer, Rotschenkel und — Überraschung! — erstaunlich viele Große Brachvögel herum.
Den Luftraum bevölkern überall Silber- und Mantelmöven. Wir sind an einer Brutkolonie vorbeigekommen, bei der es sich um Dreizehenmöven gehandelt haben könnte. Küstenseeschwalben gibt es auch überall, und hier habe ich sie erstmals in recht großen Schwärmen fliegen sehen. Möglicherweise machten sie sich schon warm für ihre Reise auf die andere Seite der Erdkugel.
Schon auf der Fährfahrt von Skutvik nach Svolär haben wir den Flug irgendwelcher Röhrennasen bewundert. Wir konnten sie aber nicht eindeutig bestimmen, möglicherweise handelte es sich um Schwarzschnabelsturmtaucher.
Die einzigen Vögel, die es hier in üppigem Überfluss gibt, sind Seeadler! Die größte Dichte haben wir im Gebiet zwischen Svolvär und Stormolla beobachtet.
Gesehen haben wir ihn nicht, aber mehrfach eindeutig gehört: es gibt mindestens einen Kuckuck auf den Lofoten!
An Säugetieren war das Angebot bescheidener, allerdings sind sie auch vergleichsweise unauffälliger unterwegs. Von Elchen und Rentieren haben wir immerhin Spuren am Strand gesehen. Ganz im Süden von Moskenesöya, bei Refsvika, haben wir den einen und einzigen Seehund unserer Tour gesehen. In derselben Bucht auch zwei Seeotter, die einem Seeadler beim Verspeisen eines Fisches zusahen.
Bei Stormolla gab es Schweinswale — aber denen begegnen wir in der Kieler Förde praktisch täglich. Nicht so häufig tauchen Orcas in Kiel auf — hier sind wir einer Gruppe von schätzungsweise sechs Tieren begegnet. Als wir kurz südlich von Reine durch von Fischen brodelndes Wasser fuhren und uns genötigt sahen, unsere Angel zum Einsatz zu bringen, schwammen diese überdimensionalen Muskeltorpedos direkt auf uns zu und um uns herum. Beeindruckend!
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